Lena & Paul, oder Automatik ade




Nachdem ich gefühlte lange Wochen nur mit der Kompaktknipse (doch, die kann auch RAW) unterwegs war, kam der Wunsch nach einigen „Fingerübungen“ mit meiner DSLR/SLT. Ok, die meisten Fotografen sind der Überzeugung, wenn mal alle Knöpfchen der eigenen Kamera gedrückt wurden, stellt man die Kamera auf Auto und fühlt sich als Herrscher über die Technik und braucht keine Übung mehr.
Keine Ahnung, warum das bei mir anders iat, aber meine Kamera steht immer auf M! Das heißt: Rädchendrehen bei jeder geänderten Motivsituation.

Während der Fahrt in die Innenstadt entstand dann die Idee, Geister zu „schießen“. Die dazu passende Lokation kam wir auch direkt in den Sinn: Der Eingangstunnel zum Römisch-Germanischen Museum mit Blick in Richtung Roncalliplatz. Die Grenze zwischen dem Schatten des Tunnels und dem Roncalliplatz lässt die die vorbeieilenden Menschen zu Schattenbildern, sprich Geistern werden.

Jetzt noch den Autofokus deaktiviert, und ich fühlte mich fünfundzwanzig Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt, so als hätte ich noch meine gute alte OM-1 in der Hand.
Die Sinne geschärft auf die Umgebung, auf die sich bewegenden Menschen, die in der Zone zwischen Licht und Schatten kurzzeitig für meine Kamera zu Geistern werden. Nur Gefühl lässt die Finger Blende,  Zeit und Unschärfe einstellen. Der Blick folgt ohne den Sucher oder das Display zu beachten, den  hastenden Menschen.  „Klick“, wieder und wieder wurde ein Motiv erkannt und der Auslöser gedrückt. 

Eine gefühlte Stunde später war der float vorbei. Ja, ich kann es noch – so fotografieren wie ich es will, ohne Automatik.





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